Page 48 - Landinfo Heft 1/2019 - Schwerpunkt Staatsschule für Gartenbau
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Gartenbau und Sonderkulturen






                                           RISIKOABSCHÄTZUNG



                         Fallenmonitoring                                    Befallskontrollen


                Erfassung des Auftretens erster Weibchen          Eiablage in ersten Wirtsfrüchten (durch Berater)

                 Ovarienuntersuchungen (durch Berater)           Eiablage oder Larven im Bestand (je nach Kultur)

                     unterstützend zu Befallskontrollen                     essentiell für eine adäquate
                                                                                Befallsregulierung
                         nicht als Grundlage für eine
                             Befallsregulierung


                                           BEFALLSREGULIERUNG



             Indirekte & biologische Maßnahmen                             Direkte Maßnahmen


               Kulturtechnik         Ernte und Hygiene
                                      Zeitraum je nach Kultur       Mineralische              Chemische


                     Kühlung                 Einnetzung             Maßnahmen                Maßnahmen
                  ab Ernte bis Verkauf       nach der Blüte           als Ergänzung             nur kurativ
                                          Maschenweite ≤ 1 mm
                                                           2
                                                                 bei geringem Befallsdruck   Befallsmonitoring wichtig
                                                                 o. als Zwischenapplikation   Berücksichtigung Witterung
              Weiterverarbeitung          (Massenfang)           v.a. bei Brenn- und Saftobst
                                                                                         Beachtung länderspezifischer
                                                                                          Zulassungen und Auflagen
                               Ausblick                                                    bienengefährlicher PSM
             Natürliche Gegenspieler        Repellentien/Attraktantien




                        Bevorzugung dieser Maßnahmen                                       Begrenzung auf
                                                                                         notwendiges Maß


          Abb. 1
          Schema zur Risiko- und
          Befallsabschätzung
          Kirschessigfliege
                                   Bei diesen liegt der Schwerpunkt auf kultur-  hier Einnetzungen zur Verhinderung des Ein-
                                   technischen und nicht-chemischen Maßnah-  dringens des Schädlings in die Anlagen zu
                                   men. Insbesondere für den Weinbau konnte   empfehlen.
                                   gezeigt werden, dass mit einer konsequenten
                                   Durchführung der empfohlenen Maßnah-
                                   men der Einsatz von Insektiziden vermieden   Verbreitung und Monitoringverfahren
                                   werden kann. Wichtig für alle Kulturen ist   bei Schaderregern
                                   eine kontinuierliche Bestandsüberwachung
                                   auf Kirschessigfliegenbefall. Im Stein- und   Bei  den  anderen invasiven  Schaderregern
                                   Beerenobst kann hierdurch bei geringem Be-  ging es in erster Linie um die aktuelle Verbrei-
                                   fallsdruck der Insektizideinsatz lediglich re-  tung sowie die Erfassung von Wirtspflanzen
                                   duziert werden. Durch die sehr hohe Anfäl-  unter Anwendung jeweils harmonisierter
                                   ligkeit  dieser  Kulturen  ist  das  Befallsrisiko   grenzüberschreitender Monitoringstrategien
                                   sehr hoch und als wichtigste Maßnahme sind   im Oberrheingraben sowie um die Erstellung



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