Analyse der EU-Daten vom 31.10.2024
In ihrer achten Einschätzung der Ernte 2024/25 hat die EU-Kommission die Getreideernte des Sommers 2024 erneut deutlich nach unten korrigiert. Gegenüber der optimistischen Einschätzung im März des Jahres, als man noch auf eine Getreideernte von 278,8 Mio.t gehofft hatte, sind es nun rund 10% weniger. Nur noch 255,6 Mio.t sollen es in der Ernte 2024 in den EU-27-Mitgliedsstaaten gewesen sein. Die nasse Witterung im 2. Quartal des Jahres hat die Erträge in der Mitte Europas in Mitleidenschaft gezogen. Mit minus 18% Erntemenge in Frankreich und minus 8% in Deutschland hat es gerade die großen Erzeuger getroffen. Betroffen waren hier v.a. Weizen und etwas schwächer auch die Gerste. Hinzu kam Trockenheit im Balkan, was dort v.a. die Körnermaisernte reduzierte. Minus 17% Getreide in Ungarn, minus 7% in Bulgarien, minus 3% in Rumänien und zweistellige Minuszahlen bei kleineren Erzeugern wie Österreich, Slowakei oder Kroatien haben der EU-Getreideernte „den Rest gegeben“.
Inzwischen schätzt die EU-Kommission die Getreideernte der EU-27-Mitgliedsstaaten gar als defizitär ein. Mit einem Selbstversorgungsgrad von nur noch 99,4% zeigt sich das Ergebnis des Jahres 2024 als historisch schwach. Man muss schon weit zurückblicken, bevor man ein ähnlich schwaches Bild, damals aber mit einer etwas anderen Zusammensetzung der Mitgliedsstaaten (EU-27 ohne Kroatien), findet. Zuletzt war im Jahr 2007/08 mit einem SVG von nur 95,9% ein noch leicht schwächeres Ergebnis zu verzeichnen. (Werner Schmid; Abt.4, LEL) Lesen Sie weiter...