Analyse der EU-Daten vom 27.09.2024: In ihrer siebten Einschätzung der Ernte 2024/25 hat die EU-Kommission die
Getreideernte im Sommer 2024 gegenüber dem Vormonat nochmals deutlich nach unten korrigiert. Die nasse Witterung im 2. Quartal des
Jahres hat die Erträge in Deutschland und Frankreich in Mitleidenschaft gezogen. Trotz leichter Aufwärtskorrektur der
Anbaufläche auf 49,55 Mio.ha (Vormonat: 49,50) wird die Erntemenge mit nur noch 260,4 Mio.t rund 3,6 Mio.t niedriger ausfallen als im
August (264,9) noch erwartet. In Summe zeigt sich die europäische Ernte damit äußerst enttäuschend. Vergleicht man die
heutigen Zahlen mit der ersten Schätzung im März (278,8), so stehen wir heute mit rund 18,4 Mio.t (minus 7,6%) weniger Getreide
da als man damals gehofft hatte.
Die Kommission sieht nochmals deutlich weniger Weizen (121,8 Mio.t; minus 1,2 gegenüber der Augustschätzung). Das Minus ergibt sich aus einem leichten Minus bei der Anbaufläche (22,55 Mio.ha; - 13 Tsd.ha zum Vormonat), nochmals geringer wird jedoch auch der Ertrag eingeschätzt (5,40 t/ha; - 0,02 t/ha gegenüber dem Vormonat). Gegenüber dem Vorjahr (132,5 Mio.t) zeigt sich die Weizenernte als deutlich kleiner. Gründe dafür sind der Rückgang der Anbaufläche um rund 1 Mio., bedingt durch die ungünstigen Aussaatbedingungen des nassen Herbstes 2023, aber eben auch der schwächere Ertrag (Vorjahr: 5,54 t/ha). Auch bei Körnermais hat die EU-Kommission ihre Erwartungen wiederholt zurückgenommen. Mit rund 60,1 Mio.t im September wurde die anfängliche Hoffnung auf eine gute Maisernte gegenüber der Maischätzung (Mai: 68,6; minus 12,4%) inzwischen deutlich reduziert. Hierfür war v.a. eine Rücknahme der Anbaufläche auf 8,85 Mio.ha (Mai: 9,09), aber insbesondere eine Rücknahme der Ertragserwartungen auf 6,80 t/ha (Mai: 7,55) verantwortlich. Wiederholt leichte Rücknahmen der Ertragserwartungen bei Roggen und Gerste vervollständigen das Bild. (Werner Schmid; Abt.4, LEL) Lesen Sie weiter...