Pflanzenschutz in Württemberg 2018
Die Pflanzenschutzsaison 2018 erwies sich als eine der problemlosesten der vergangenen Jahre.
Das warme Wetter und die Niederschläge, die bis Mitte Juni überschaubar aber ausreichend waren führten zu keinen
größeren Infektionen und Epidemien bei den Mehltaukrankheiten.
Nach den Niederschlägen vom 14. bis 16. Mai konnte in Württemberg allgemein von einer Primärinfektion ausgegangen werden.
Eine Verbreitung dürfte besonders im Heilbronner Raum durch die Gewitter am 6. und 9. Juni mit heftigen Niederschlägen und viel
Wind stattgefunden haben. Die Rebstöcke waren jedoch bereits gut abgedeckt, so dass es in der Praxis zu keinen Problemen gekommen ist.
Danach war es dann längere Zeit trocken, so dass auch durch die Niederschläge im Juli zu keiner weiteren Ausbreitung der
Krankheit gekommen ist.
Für eine stärkere Entwicklung des Echten Mehltaus waren die Bedingungen zunächst gut, ab Mitte Juni war es dann aber
insgesamt zu trocken. Die Luftfeuchte war gering und teilweise war es zu heiß für eine ideale Entwicklung des Pilzes.
Witterungsbedingt konnte mit einem guten Blühverlauf gerechnet werden. So wurden bei kompakten Sorten in starkwüchsigen und
botrytisgefährdeten Anlagen oft Wachstumsregulatoren eingesetzt. Das war sinnvoll, kam jedoch nicht zum Tragen, da das Wetter mit der
Trockenheit 2018 dem Pilz, zur Freude der Wengerter wenig Entwicklungschancen gab.
Die Kirschessigfliege, die schon im Obstbau keine große Population aufbaute, spielte aufgrund der Trockenheit auch im Weinbau kaum
eine Rolle. Lediglich zum Ende der Lese kam es in Trollinger-Anlagen, die von ihrem Standort gefährdet sind, zu etwas Befall.
Symptome der Schwarzholzkrankheit waren bei empfindlichen Sorten nochmals stärker zu beobachten als 2017. Auch in diesem Jahr hat sich
wieder gezeigt, dass die Esca-Problematik weiterhin ein zunimmt. Es bleibt die Empfehlung die befallenen Stöcke zu markieren und aus
der Anlage zu entfernen. In jüngeren Anlagen kann es sinnvoll sein die Stöcke neu aufzubauen.
Esca-Symptom: black measles |
Esca: absterbender Rebstock |
Nach 2016 ist im Jahr 2018 in einer zweiten Anlage in Württemberg das Grauburgundervirus nachgewiesen worden. Inwieweit diese weitere Viruskrankheit zu einem weiteren Problem werden kann, lässt sich derzeit noch nicht beurteilen.
Grauburgundervirus: typische Blattdeformation mit heller Marmorierung
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