KW 12/23
Enttäuschendes Ostergeschäft bei Jungbullen
Im Gegensatz zum letzten Jahr, wo die Jungbullenpreise vor Ostern durch die Decke gingen,
zeigt sich dieses Jahr ein völlig anderes Bild. Das Angebot an Jungbullen hat deutlich zugenommen. Die meldepflichtigen gewerblichen
Schlachtungen im Marktgebiet lagen dieses Jahr bis KW 11 insgesamt bei 24.200 geschlachteten Jungbullen. Das waren 17 % mehr gegenüber
2022, wo von KW 01-11 nur 20.700 Jungbullen geschlachtet wurden.
In KW 9 und 10 gab es durchaus noch Bedarf an Jungbullen seitens der Schlachthöfe, doch weil viele Landwirte auf steigende Preise vor
Ostern spekuliert haben, wurden Schlachttiere bewusst zurückgehalten. Da die Preise aber entgegen den Erwartungen zuletzt gesunken
sind und sich eine weiter negative Preistendenz abzeichnet, wollen viele Landwirte ihre Tiere jetzt noch schnellstmöglich loswerden.
Die erhöhten Ablieferungsmengen überfordern jedoch derzeit die Aufnahmefähigkeit des Marktes.
Aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten ist die Nachfrage der Verbraucher nach Rindfleisch seit Monaten sehr verhalten. Selbst vor
Ostern deuten sich keinerlei Impulse im Fleischhandel an. Der Lebensmitteleinzelhandel ordert daher nur noch sehr vorsichtig.
Von KW 01 bis 11 haben die Jungbullenpreise im Schnitt der Handelsklassen E-P bereits 26 ct/kg SG eingebüßt. In KW 11
erlösten Jungbullen durchschnittlich 5,02 Euro/kg SG (E-P). Auch in KW 12 ist je nach Handelsklasse nochmals mit Abschlägen von
-2 bis -5 ct/kg SG zu rechnen.
Bei den Schlachtkühen zeigt sich ein entspannteres Bild. Die gewerblichen Kuhschlachtungen lagen dieses Jahr bis KW 11 auf gleich
hohem Niveau wie im Vorjahreszeitraum. Das Angebot war im Vergleich zur Nachfrage teilweise etwas zu knapp. So konnten Schlachtkühe im
Schnitt der Handelsklassen seit Jahresbeginn um 21 ct/kg SG zulegen. Zuletzt erlösten Schlachtkühe durchschnittlich 4,17
€/kg SG (E-P). Auch in KW 12 wird eine stabile Preistendenz erwartet.
© Vees, LEL Schwäbisch Gmünd
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