Klärschlamm
Von den im Jahr 2018 in Baden-Württemberg angefallenen rund 220.000 t Klärschlammtrockensubstanz aus kommunalen
Kläranlagen wird der überwiegende Teil (98,2 %) thermisch verwertet. Die bodenbezogene Ausbringung - landwirtschaftlich und
landschaftsbaulich - hat dagegen im Land kaum noch Relevanz. Während 1987 noch 18 % der Klärschlämme über die
landwirtschaftliche Nutzung entsorgt wurden, sind es dreißig Jahre später nur noch 0,5 Prozent. Auch zeigt die Statistik, dass
nur noch in 9 der 44 Stadt- und Landkreise Klärschlamm stofflich in der Landwirtschaft bzw. im Landschaftsbau verwertet werden.
Tabelle: Klärschlammentsorgung - Direkte Entsorgungswege
Nutzungsart | Klärschlammtrockensubstanz | Anteil |
t | % | |
Stoffliche Verwertung | ||
in der Landwirtschaft |
1.039 |
0,5 |
im Landschaftsbau | 1.891 |
0,8 |
Thermische Verwertung | 216.449 |
98,2 |
Sonstige direkte Entsorgung | 1.098 | 0,5 |
entsorgter Klärschlamm gesamt | 230.747 |
100,0 |
Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Deutschland, 2020.
Eine mögliche Schadstoffbelastung von Boden, Pflanze oder Grund- und Oberflächenwasser ist nur schwer einschätzbar. Aus
diesem Grund ist die Nutzung des Klärschlamms als Düngemittel schon längere Zeit umstritten. Durch die neuen gesetzlichen
Regelungen (Aktualisierung des Düngerechts, Novellierung der Klärschlammverordnung, in Kraft seit 03.10.2017) wird die
bodenbezogene Klärschlammverwertung immer stärker eingeschränkt. Neben diesen Restriktionen können auch Regelungen aus
dem Förderrecht (z.B. FAKT) die Nutzung von Klärschlamm auf landwirtschaftlichen Flächen beeinträchtigen.
Stand 07.2020
- 2021: PM Statistisches Landesamt Baden-Württemberg:
Landwirtschaftliche Klärschlammverwertung ist die Ausnahme
Baden-Württemberg: In der Mehrzahl der Kreise wurde der gesamte Klärschlamm verbrannt - Statistische Ämter des Bundes und der Länder - Regionaldatenbank
Deutschland --> Stichwort Klärschlamm