KW 25/24
Rapskurse wieder schwächer
Der Kurs mit Liefertermin AUG24 für Raps an der EURONEXT in Paris (ehem. MATIF) hatte sich im Mai deutlich
befestigt. In der Spitze Ende Mai wurden Werte um 485 €/t notiert. Seit Monatsbeginn Juni befinden sich die Kurse jedoch wieder auf
dem Rückzug. Aktuell notiert der AUG24 bei Werten um 460 €/t. Die Kurse für spätere Termin liegen seit Wochen rund 10
€/t (NOV24) bzw. 15 €/t (FEB25, MAI25) über dem Erntetermin AUG24.
Auf der Seite der fundamentalen Daten lässt sich Folgendes feststellen. Laut der Junischätzung des US-amerikanischen
Agrarministeriums (USDA) vom 12. Juni 2024 zeigt sich die Welt-Rapsbilanz des Jahres 2024/25 trotz der drittbesten Erntemenge aller Zeiten
von 87,1 Mio.t bereits jetzt leicht defizitär. EU-weit sollen auf einer Fläche von 5,94 Mio.ha rund 19,1 Mio.t Raps geerntet
werden (Maischätzung EU-Kommission). Das sind rund 3,2% weniger als im Vorjahr. Und nach Zahlen des Deutschen Raiffeisenverbandes e.V.
(DRV) fällt auch die deutsche Rapsernte geringer aus als im Vorjahr. Dazu trägt bei, dass sowohl Fläche (1,11 Mio.ha; Vj.:
1,17) als auch Ertrag (35,1 dt/ha; Vj.: 36,3) etwas niedriger ausfallen sollen als im Vorjahr.
Trotz der etwas schwächeren Daten zeigten sich die Rapskurse in den zurückliegenden drei Wochen leicht rückläufig. Denn
der Ölsaatenmarkt steht stark unter dem Einfluss der wichtigsten Ölsaat – der Sojabohne. Und die Sojabilanz zeigt sich im
aktuellen Jahr 2023/24, insbesondere aber im kommenden Wirtschaftsjahr 2024/25 als weit überschüssig. Das hat weltweit zu eher
schwächeren Bohnenkursen geführt und auch den Raps geschwächt.
Aktuell scheinen sich die Rapskurse im Bereich 460 €/t zu stabilisieren (AUG24). Auszuschließen ist jedoch nicht, dass die
anstehende Ernte nochmals an Kursen und Preisen zerrt. Ein günstiger Punkt für Vorkontrakte lag vor 3 Wochen- ob sich die Lage
bis zur Ernte nochmals verbessert ist eher fraglich.
© Werner Schmid, LEL Schwäbisch Gmünd
www.agrarmaerkte-bw.de