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Hohenloher Lebensmittelschule

Auftaktveranstaltung der Hohenloher Lebensmittelschule

Der erste Seminartag begann für elf Auszubildende aus Hotellerie, Gastronomie und Hauswirtschaft schon am Morgen auf der Streuobstwiese. Ernst Waldvogel vom Obst- und Gartenbauverein Kocher-Jagst vermittelte aus seinem reichen Erfahrungsschatz Informationen über Sorten und Anbau. Die Auszubildenden legten Hand an und ernteten die Äpfel selbst, lasen sie auf, pressten sie zu Saft und veredelten sie in der Küche unter Anleitung von Bio-Spitzenkoch Jürgen Andruschkewitsch zu feinen und kreativen Speisen. „Toll, den Weg der verschiedenen Apfelsorten von der Wiese bis nachher im Glas oder auf dem Teller zu erleben“, war die einhellige Meinung der Auszubildenden. Die Besucherinnen und Besucher der Auftaktveranstaltung konnten somit wunderbare Speisen wie Kaninchenterrine mit Backpflaumen, Apfel-Linsen-Salat oder eingelegte Apfelschnitze von verschiedenen Apfelsorten genießen.
 
Hinter der Initiative steht die Idee, traditionelles Handwerk mit zeitgemäßer Kochkunst in unmittelbarer Verbindung mit hochwertigen Lebensmitteln der Region Hohenlohe zu verknüpfen. Adelheid Andruschkewitsch macht sich zusammen mit ihrem Mann stark für nachhaltig erzeugte heimische Lebensmittel und die Weitergabe von Wissen und Können an den Berufsnachwuchs. Ziele sind, die Verarbeitung und den Einsatz regionaler und saisonaler Lebensmittel zu vermitteln, Erfahrungen mit bäuerlichen Erzeugnissen zu ermöglichen, persönliche Begegnungen zwischen Erzeuger, Verarbeiter und Verbraucher zu schaffen, den Einsatz und Absatz von Bioprodukten zu steigern, ein lokales Netzwerk zu bilden und dabei durchgängig die Nachhaltigkeit zu beachten. Sehr zufrieden zeigten sich die beiden mit den Auszubildenden aus Küche, Service und Hauswirtschaft, die an diesem ersten Tag sehr motiviert und interessiert „richtig g‘schafft“ haben.
Getragen wird die Initiative von den Landkreisen Hohenlohekreis und Schwäbisch Hall in Kooperation mit der Biomusterregion Hohenlohe und dem DEHOGA. Landrat Dr. Matthias Neth betonte die komplexe öffentliche Bildungsaufgabe. Es gehe um die Wertschätzung von Lebensmitteln über die gesamte Wertschöpfungskette, die achtungsvolle Haltung gegenüber Tieren und Pflanzen sowie eine respektvolle und würdigende Einstellung gegenüber den Menschen entlang der Produktionskette. Dies betonte auch Friedlinde Gurr-Hirsch, Vorsitzende von Pro Region Heilbronn-Franken e.V., der als Schirmherrin besonders der Erhalt der regionalen Esskultur und damit auch eine kulturelle Identität am Herzen liegt. Die Verringerung der Lebensmittelverschwendung ist ihr eine Herzensangelegenheit, ebenso wie auch die Rückbesinnung auf die Schätze, die in der heimischen und nachhaltigen Erzeugung von Lebensmitteln liegen. Margit Ratke, Ausbildungsberaterin für die Berufe der Hauswirtschaft in der Region Franken mit Sitz im Landwirtschaftsamt in Ilshofen, betonte, dass im Sinne der Nachwuchskräftesicherung eine branchenübergreifende Zusammenarbeit für eine qualitätsvolle Ausbildung absolut Sinn mache. Der Fokus liege auf einer nicht nur beruflichen, sondern auch persönlichen Horizonterweiterung. Zentraler Gedanke ist, dass Erfahrungen, Erlebnisse, praktisches Tun und Genuss in der Brücke zwischen bäuerlicher Landwirtschaft und guter Küche vermittelt werden.

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