Beim traditionellen Käse- und Genussmarkt im Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen sind drei neue Sterne der Bio-Musterregion Hohenlohe vergeben worden. Zudem präsentierten sich acht Erzeuger, deren Produkte bereits die Auszeichnung tragen, zum zweiten Mal im Rahmen eines Bio-Sternemarkts auf dem Gelände. Mit den neuen Preisträgern leuchten nun 31 Bio-Sterne über Hohenlohe.
Aber was ist ein Hohenloher Bio-Stern? Was soll die Bio-Musterregion Hohenlohe bewirken? 16 Fragen hatten die Besucher in einem kleinen Quiz zu beantworten, bei dem es auch etwas zu gewinnen gab. Albrecht Löblein als Vertreter der Hohenloher Bauern gab in seiner Begrüßung bei der Preisverleihung Antworten. „Die Hohenloher Bio-Sterne sind eine Auszeichnung für ökologische, regionale erzeugte und verarbeitete Produkte hohenlohischer Bio-Bauern“, sagte der Bio-Landwirt aus Niederstetten, „das gesamte Bio-Sterne-Gebiet umfasst die Landkreise Schwäbisch Hall, Hohenlohe und den Altkreis Bad Mergentheim.“ Projektträger der Bio-Musterregion Hohenlohe ist die Gemeinnützige Stiftung Haus der Bauern. Mit der Förderung der 14 Bio-Musterregionen will Baden-Württemberg den ökologischen Landbau voranbringen.
Für Museumsleiter Michael Happe ist der „Schulterschluss mit der Bio-Musterregion bedeutsam“, sagte er in seinem Grußwort, „diese Kooperation setzt ein Zeichen über das Freilandmuseum hinaus.“ Vom Bio-Sternemarkt strahle der Gedanke der Bio-Erzeugung regionaler Lebensmittel und Spezialitäten auf die gesamte Veranstaltung aus. „Ich werte das als positives Signal und Auftakt für weitere gemeinsame Erfolge.“ Sichtbares Zeichen: Erstmals gaben die Beschicker des Genuss- und Käsemarkts auf der Beschilderung der Stände ihre Bio-Auslobung zu erkennen.
Biologisch wirtschaftet Familie Franz aus Mulfingen-Ochsental, die nun ihre gesamte Bio-Dinkelserie (Dinkelmehl fein, Dinkelmehl Vollkorn, Dinkelkorn ganz, Dinkelgrieß und -kleie) mit dem Hohenloher Bio-Stern schmücken kann. Laudator Albrecht Löblein hob die gelungene Direktvermarktung der Bio-Erzeugnisse hervor, die in Hand der beiden Töchter Katharina und Sophia Franz liegt. „Die Familie setzt auf eine nachhaltige und generationsübergreifende Landwirtschaft“, betonte Löblein. Für die beste Qualität werde der Dinkel in einer Zirbenholzmühle in kleinen Chargen gemahlen, sodass die Kunden immer frisches Dinkelmehl bekommen.
Das Saatgut beziehen die Franzens im übrigen von der nahe gelegenen OBEG in Schrozberg. Für die Organisch Biologischen Erzeugergemeinschaft Hohenlohe nahm Geschäftsführerin Dr. Anna Schmieg einen Hohenloher Bio-Stern für zwei neue Sonnenblumenöle - Bratöl und nativ - entgegen. „Die OBEG war der erste Aufbereiter für biologisch erzeugtes Saatgut, also wirklich Bio von Anfang an“, würdigte Anja Frey vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg, „sie ist ein wichtiges Bindeglied zwischen den einzelnen Landwirten als Lieferanten des Getreides, ihren Marktpartnern wie Bäckereien und Naturkostläden sowie den Kunden.“
Das Weizenmehl, Hauptzutat des neu mit einem Bio-Stern ausgezeichneten Hausbrots aus Krimmers Backstub‘, stammt wiederum von der OBEG in Schrozberg-Zell. Obst und Gemüse liefern der Biohof Engelhardt aus Untermünkheim, mit seinem Bio-Gemüsesortiment ebenfalls Träger des Hohenloher Bio-Sterns. „Wenn Hermann Stapf in Wittighausen Rhabarber erntet, kommt der natürlich in unsere Kuchen“, erzählte Ingmar Krimmer, der in diesem Jahr seine Backstub‘ komplett auf Bio umstellen möchte, bei der anschließenden Verkostung des ausgezeichneten Brots. Auch der Biohof Stapf zählt zu den Trägern des Hohenloher Biosterns für Säfte, Brände, Obst und Rhabarber. „Hier ist ein richtiges Genussnetzwerk entstanden“, bilanzierte Anna Schwarz, Regionalmanagerin der Bio-Musterregion Hohenlohe, in der Laudatio, „ein Best-Practice-Beispiel für gelebte Bio-Regionalität.“